Istanbuler Tagebuch
Veröffentlicht amReiseskizze mit autobiografischem Hintergrund. Teil 1 abspielen: Teil 2 abspielen:
Reiseskizze mit autobiografischem Hintergrund. Teil 1 abspielen: Teil 2 abspielen:
Kurzgeschichte von Renate Rave-Schneider Eine halbe Stunde bereits waren Wolf und ich auf unserer Wunschinsel Use- dom. Wir atmeten erleichtert bei offe- nen Abteilfenstern tief durch, atmeten würzigen Kiefernduft und Seeluft ein. Bald würde der Seebäderexpress namens Mecklenburg-Vorpommern das Ziel un- serer Reise, den Ahlbecker Bahnhof er- reicht haben. Aus dem Fenster schau- end sah […]
Ich stelle meinem Leben Fragen nach diesem Erdendaseins Sinn, es kann mir kluge Antwort sagen, weil ich mit ihm ein Denker bin. Mir geht es nicht um das abstrakte Denkmodell der großen Philosophen. Ich wohn` in dem Parterre-Trakte, im Volk mit Glück und Katastrophen. Ich bin ein kleiner Gassen-Weiser, ein Mensch, nicht schlau, nicht doof, […]
Eine Glosse von Renate Rave-Schneider Als ich im Dezember 2014 -bequem auf der Couch lümmelnd- TV glotzte und dabei bei der PEGIDA-Demo in Köln ein rotgesichtiges Bäuerchen mit Knollennase erblickte, das ein großes Schild mit der Aufschrift “ Kartoffeln statt Döner“ hochhielt, fuhr ich direkt hoch, meine Gesichtszüge entgleisten mir ob soviel Dummheit. Denn es […]
(Veröffentlicht im Stadtindianer, Heft 1 im September 1996) Verquollene Augen, verweintes Lächeln Eine Pulle Whisky in seinem Stofffetzen namens Hose so saß er da Mit nichts in der Hand außer Luft Luft, die nach Abgasen stank so saß er da Die Gedanken so weit fern Verloren in seinem Kopf, verloren nach vier Jahren Leben auf […]
Als der Kabarettist auf der Lesebühne des Cafe Saitensprung vor Lampenfieber auf und ab joggte, als dem Pianisten das Herz in die Hose rutschte, als eine schüchterne Apothekerin zauberhafte Gedichte über das Städtchen Telgte vortrug, als der Rockpoet derb-lakonische Glossen a la Bukowski zum Besten gab, als der Ansager all der Namen, die aus dem […]
Der Brief prangte deutlich sichtbar auf dem antiken Milchschrank in der Diele. Schon durch sein übergroßes Format und eine linkische Krakelschrift sprang er ins Auge, Camilla wurde blass. Es war 14.50 Uhr, ein ätzender Tag auf der Penne, einem Gymnasium mit dummen Pauker-Ansagen und langweiligem Stundenplan lag hinter ihr und eigentlich wollte sie nur in […]
Margret Feldkamp Angst aus „Schönes Wochenende“, herausgegeben von den Autorinnen der Blauen Feder c/o Renate Rave-Schneider 1998 Angst Tumor! Ich habe einen Tumor. Ein Tier, das sich in meinem Leib eingenistet hat, seine Tentakeln in meinem Gewebe ver- klammert, ein Fremdkörper, der in mir frißt, und vielleicht kreisen seine Absprossungen schon in meinen Adern, haben […]