Begegnung mit dem Künstler Stephan Sundrup,
einem Visionär und Träumer, einem beseelten Musiker.
Von Freunden wurde er uns empfohlen und als erstes
haben wir uns seine CD zukommen lassen, dann E-Mail-
und Telefonkontakt aufgenommen.
Da sitzt der jünger wirkende 50-Jährige nun im ledernen Sessel bei uns am Glastisch,
Stephan Sundrup, ein Münsteraner Musiker, der von
Freunden empfohlen wurde ; er lobt bei Kaffee und Mohnkuchen
( siehe Track auf seiner CD „Verliebt in das alles“!) die mediterrane,
freundlich stimmende Atmosphäre unserer Wohnung.
Seit 1983 macht der aus Rheine stammende Künstler Musik in Münster, er beherrscht
neben der Gitarre auch Schlagzeug, Bass und Klavier. Bevor er in einigen
Formationen und Kapellen unter anderem bei „Vincent`s left ear“ und zusammen mit dem international bekannten schottischen Rock-Pop Sänger Eddie Mc Grogan unterwegs war, spielte er schon Gitarre, eigentlich ab dem zarten Alter von dreizehn. Er erzählt etwas aus seinem Leben …mit großer Offenheit.
„Wisst ihr, damals musste ich aus familiären Gründen ins Heim Martini-Stift.
Damals spielte ich mich mit der Gitarre in den Schlaf, weil ich sonst zu unruhig
gewesen wäre; die Nachtwächter mussten mir nach dem Einschlafen oft das
Instrument wegstellen.!“
„Und wie ging es dann weiter?“ frage ich. „ In der Martini-Stift-Kirche war ich Mitglied in der Jugendband“ erzählt Stephan „ und wurde als Springer und Multi-Instrumentalist eingesetzt, wenn ein anderes Bandmitglied krank war.“
Die weitere musikalische Entwicklung nach Eddy Mc Grogan –Begleitung dürfte
Freunden der Rockpop-Musik bekannt sein.
Mit dem in Münster wie ein bunter Hund bekannten Johnny Ketzel machte
er unter dem Bandnamen „ Daddy`s got the Biggest „ fast ein Jahrzehnt lang Musik.
Seine im Jahre 2009 erschienene 2. CD wirkt immer noch brandaktuell
und druckfrisch. Seitdem wir sie in den Händen halten, müssen wir
sie immer mal wieder komplett durchhören oder auch einfach einzelnen
Titeln wie „Mohnkuchen“, einer Bearbeitung eines Funny von Dannen-Songs
oder auch „Hauptstadt der Gefühle“,( gleichfalls F.v.D.) lauschen.
Stephan sagt dazu, dass der Song bei diesem Sänger nur etwas über eine
Minute lang ist, er hat ein temporeiches Stück von insgesamt 4.41 Minuten daraus gemacht. Gute Texte zu vertonen ist ihm ein besonderes Anliegen.
Dafür brennt er und legt entsprechend auch hohe Gütekriterien dem texten
und arrangieren seiner Songs zugrunde.
Sehr beeindruckend ist gleich der erste Track der CD, betitelt
mit „Ich bin der Wind!“ Ein Arrangement, das einen förmlich hinaus trägt
und von den Elementen durchpusten lässt. Dieses Gefühl der Naturgewalt
in sanften Brisen , aber auch stürmischeren Phasen ausgesetzt zu sein
wird durch Klavier-Improvisationen, aber auch durch eine vorwärts treibende
Gitarre verstärkt. Die klare Stimme Sundrups kennt kein Nuscheln und so
geht keine Text-Botschaft verloren.
Lautmalerei ist sowieso sein Ding, er beherrscht sie perfekt wie auch bei
„Träumen ist mein Traum“ mit mehrstimmigem Gesang, Gitarre und Flamencogitarre. Mit der Symbiose aus Wort und Klang führt er uns in
den Wald, wo er ein Geheimnis hütet und man begreift, dass Geheimnis
sich von dem Begriff „geh heim“ ableitet!
„Ich hab da ein Versteck,
dort wo mich niemand entdeckt,
niemand Fantasie verdrängt,
Gefühle nicht einengt.“
Wenn man nun seinem Geheimnis auf die Spur käme, so kann er dort nicht
mehr träumen und „Träumen ist mein Traum“ singt und spielt er, eine
wundervolle Klangcollage, die nachhaltig Bilder erzeugt.
Zwischendurch sprechen wir von seiner neuen CD, die im August 2017 erscheinen soll, die er dann zunächst im HotJazzClub Münster vorstellen will,
die heißen wird:
„Ein bisschen vermissen!“
„Stephan, verrate uns“ frage ich , „was wird an ihr neu und anders sein?“
Stephan muss nicht lange überlegen.
„Tiefgründig und humorvoll wird sie werden, experimenteller mit Chor und
verschiedenen Arrangements ! Ja… und wärmer wird sie klingen!“ Er lächelt.
Geht das überhaupt noch, frage ich mich, bereits „Verliebt in das Alles“ kommt
doch wärmend rüber. Das liegt auch mit an den exzellenten Musikern seiner Band. Und vor allem an einem, was ich bisher nicht in Worte fassen konnte, aber was mir jetzt zugeflogen kommt wie ein Schmetterling: Es ist die Sehnsucht in seiner Stimme, diese Ausdrucksstärke in seinem Stimmorgan, die die Text- und Musik-
Arrangements abrundet. Die Sehnsucht, den Schmerz, aber auch Verheißung spüren und überschwappen zu lassen, das kann Stephan Sundrup in
einem Maße wie ich sie bei kaum einem populären Rock-Pop-Musiker und einem Singer, Songwriter sonst je erlebt habe.
Stücke mit philosophischem Ansatz wie „Der Sinn des Ganzen“, bei dem Gerd
Bracht die Tuba bedient und Christopher Barth Akkordeon spielt, wechseln sich ab mit wahren Ohrwürmern wie „Zug nach Peru“ mit einem Flamenco – Gitarren -Intro oder dem bitterbösen, süßen „Richtig glücklich“, in dem auch Sadomaso ein
Thema ist, dezent angedeutet.
Mehr will ich nun nicht verraten, aber selbstredend kann man die CD bei
Stephan Sundrup bestellen unter www. Sundrup.com . Ich kann nur jeden,
der das hier liest, dazu auffordern genau das zu tun, denn die Stories, die er hier erzählt, sind
vom Feinsten! Schön ist auch, dass er bei 16 Tracks die Akkorde angibt, sodass
jeder Gitarrist in die Saiten greifen kann, wenn er mag.
Die Songs wirken nach, egal, ob ich in der Badewanne liege, morgens aus schweren
Träumen erwache oder an der Supermarkt-Kasse stehe, oft habe ich einen Song
der CD im Ohr. Mir tut jeder leid, der nicht die Gelegenheit hat, Stephan Sundrup
und seine Musik zu hören…
Jedenfalls wünsche ich ihm allen Erfolg dieser Welt, für den er sich nicht verbiegen muss. Denn er hat ihn verdient!
Renate Rave-Schneider am 12.02.2017 – copywright
2 Gedanken zu „Begegnung mit dem Künstler Stephan Sundrup“
Sehr schön geschrieben, liebe Renate! Da kann man schon beim Lesen die Klänge hören. In deinen Texten liegen immer richtig viel Geschmack und Duft und Farbe. Das macht alles lebendig und bunt. Eine schöne Zusammenfassung deines Treffens mit einem interessanten Künstler! Das macht Lust auf mehr! Danke 🙂
Ich muss mich wirklich bedanken für diesen Text. Wenn ich lese. wie du da schreibst, ist es wie bunte Seifenblasen, die nicht zerplatzen wollen. Das Treffen mir dir war sehr angenehm, gleich habe ich mich wohl gefühlt und auch der Mohnkuchen, den ich genießen durfte, war
sehr lecker und eine charmante Vorbereitung auf unser Gespräch. (Wer meine CD gehört hat wittert das Konzept)
Schöne Grüße und gern auf ein weiters Stück!
Stephan